Mitteldeutsche Wäscherei - Stetige Integration von Arbeitsuchenden

 Mitteldeutsche Wäscherei - Stetige Integration von Arbeitsuchenden

Zehn Jahre Zusammenarbeit waren für Helen Weigel, stellvertretende Betriebsleiterin des Jobcenters Salzlandkreis und Sascha Stoik, Geschäftsführer Mitteldeutsche Wäscherei GmbH, der passende Anlass für einen Rückblick auf die bisherige Zusammenarbeit und einen Austausch zur aktuellen Arbeitsmarktsituation.

 

Die STOIK-Gruppe als familiengeführtes Traditionsunternehmen hat sich auf Reinigung, textile Vollversorgung und Textilpflege spezialisiert und beschäftigt auf einer Produktionsfläche von rund 12.000 Quadratmetern an den Standorten Berlin und Schönebeck insgesamt 170 Mitarbeiter.

 

Die 55 Beschäftigten - zumeist Frauen - am Standort Schönebeck kümmern sich im Zweischichtsystem täglich um knapp 5 Tonnen Wäsche, vornehmlich aus Alten- und Pflegeheimen. „Um die Kleidungsstücke zu legen, ist viel Handarbeit erforderlich. Eine Maschine kann das kaum leisten, da die Konfektionsgrößen und Vielfältigkeit stark variieren“, berichtet Geschäftsführer Sascha Stoik.  Über die Jahre fanden mehr als 20 Arbeitslose bzw. Langzeitarbeitslose des Salzlandkreises - darunter 10 Ukrainer, ein Syrer und ein Vietnamese - bei der Großwäscherei in Schönebeck einen festen Arbeitsplatz.

 

Der Chef lässt sich nahezu täglich in der Produktion sehen und pflegt einen engen Kontakt zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wenn es personell mal eng wird, steht der Geschäftsführer auch selbst in der Halle und räumt die riesigen vollautomatisierten Maschinen ein und aus. Stoik sucht aktiv den Austausch zu seinen Beschäftigten. Ihm ist es wichtig, die Angestellten „mitzunehmen“, deren Ideen und Vorschläge zu berücksichtigen. „Grundsätzlich muss hier jeder alles können, dennoch schauen wir, wo der Mitarbeiter seine Stärken hat und was demjenigen liegt, um die Leute entsprechend einzusetzen“, berichtet er.

 

Die Wäscherei ist ständig auf der Suche nach neuen Kollegen für die Produktion, die das  Sortieren der Kleidung und das Befüllen bzw. die Bedienung der Wasch- und Heißmangelmaschinen übernehmen. Außerdem benötigt das Unternehmen personelle Unterstützung im Bereich Haustechnik und Kraftfahrer mit Lkw-Führerschein. Die Suche nach geeignetem Personal gestaltet sich schwierig. Zum einen gibt es keine Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs an das etwas abseits gelegene Industriegebiet, zum anderen ist auch der Bereich der Textilreinigung von der allgemeinen Personalknappheit betroffen.

 

Stoik berichtet, dass er bereits mehreren Flüchtlingen - darunter auch Ukrainern - zu einem Job verhelfen konnte. Er wäre auch bereit, Menschen mit körperlicher Behinderung einzustellen. Lediglich eine Ausbildungsmöglichkeit kann der Unternehmer nicht anbieten, da der Beruf des Textilreinigers bzw. Wäschers nahezu ausgestorben ist und die nächste Berufsschule in Potsdam liegt. Der Geschäftsführer nimmt gerne Hauswirtschafter oder auch ungelernte Arbeitskräfte - die dann vor Ort an den Maschinen und in die Prozesse eingearbeitet werden - in seine Belegschaft auf. Stoik freut sich über jeden Mitarbeiter, der gewillt ist, täglich zur Arbeit zu kommen und motiviert seine Aufgabe erledigt. Er hofft, dass gerade Arbeitsuchende diese Chance zum Einstieg, zur Weiterentwicklung im Unternehmen oder auch als Sprungbrett in die Branche erkennen. Juliane Karg vom Arbeitgeberservice des Jobcenters Salzlandkreis teilt diese Erfahrung: „Das Angebot am Markt hat sich für die Jobsuchenden deutlich verbessert. Es wird für die Betriebe zunehmend schwerer, Personal zu finden und dann auch langfristig ans Unternehmen zu binden.“

 

Das Jobcenter unterstützt Firmen bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern mit Beratung und in Einzelfällen auch finanziellen Zuschüssen. Beispielsweise konnte ein Geflüchteter - der mit seiner Frau und den zwei Kindern nach Deutschland, gekommen ist - durch das Beratungsangebot des Jobcenters, nach erfolgreichem Abschluss eines Sprachkurses und Arbeitserprobung bei begleitender Unterstützung im Rahmen der Arbeitsaufnahme sowie gefördert durch einen Eingliederungszuschuss, einen Arbeitsvertrag im hausmeisterlichen Bereich bei der Mitteldeutschen Wäscherei unterschreiben.

 

Helen Weigel, stellvertretende Betriebsleiterin und Abteilungsleiterin Eingliederung und Teilhabe im Jobcenter Salzlandkreis, erklärt: „Aufgrund der vielfältigen Bedarfslagen bei den Jobsuchenden und in den Unternehmen gibt es kein Patentrezept. Für eine erfolgreiche Integration von bereits längerer Zeit Jobsuchenden bedarf es immer passgenauer Unterstützungsangebote, die sowohl individuell auf den Arbeitgeber als auch auf den Arbeitnehmer zugeschnitten sind.“

 

Interessierten Arbeitgebern steht das Jobcenters Salzlandkreis unter folgenden Kontaktdaten zur Verfügung:

            Telefon:          03471 684-3531        
            E-Mail:           dalbrecht@jc.kreis-slk.de.

 

Im Anschluss an das Gespräch konnten sich die Besucher im Rahmen einer Besichtigung des Firmengeländes und der Produktionshalle, einen Eindruck von den Arbeitsabläufen und Tätigkeiten in der Wäscherei verschaffen.

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Die Wäsche wird händisch sortiert und gelegt.

 

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Die gereinigten Kleidungsstücke stehen zur Verladung bereit.

 

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Anke Müller (Assistenz der Geschäftsführung Mitteldeutsche Wäscherei), Sascha Stoik (Geschäftsführer Mitteldeutsche Wäscherei), Juliane Karg (Arbeitgeberservice Jobcenter Salzlandkreis) und Helen Weigel (stellvertretende Betriebsleiterin und Abteilungsleiterin Eingliederung und Teilhabe Jobcenter Salzlandkreis) im Gespräch.

 

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