„Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen“

Im Gespräch mit Ministerin Grimm-Benne

Die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Menschen ist in den vergangenen Jahren auch dank des Arbeitsmarktprogramms „Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen im Land Sachsen-Anhalt" deutlich gestiegen. Im Zeitraum von Anfang 2020 bis Ende 2022 schafften insgesamt 110 Frauen und Männer mit Behinderungen durch das Arbeitsmarktprogramm den Einstieg in eine Beschäftigung. 14 von ihnen wurden über das Jobcenter Salzlandkreis vermittelt.

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt informierte am 17. April in einem Fachaustausch zu den Erfolgen, Perspektiven und Herausforderungen des Arbeitsmarktprogramms „Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen“: „Inklusion von Anfang an, ein Leben lang, darum geht es. Das Recht auf Teilhabe gilt ein Leben lang und in allen Lebenslagen. AmPro unterstützt Arbeitgeber, die die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen kennen und ihnen eine Chance zur selbstbestimmten Teilhabe am Arbeitsleben geben wollen. In Sachsen-Anhalt erfüllen leider noch nicht alle Arbeitgeber ihre gesetzliche Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen. Vor dem Hintergrund eines sich zuspitzenden Fachkräftemangels sehe ich darin ein zu oft ungenutztes Potenzial. Dieses Potenzial müssen wir nutzen und gelungene Beispiele weiter bekannt machen.“

Markus Bauer, Landrat des Salzlandkreises, und Thomas Holz, Betriebsleiter des Jobcenters Salzlandkreis, nutzen die Gelegenheit um die Situation in der Region näher zu beleuchten. „Leider passiert es oft, dass der Einstellung schwerbehinderter Menschen - trotz guter Qualifizierung und hoher Motivation - oft skeptisch gegenübergestanden wird. Die Chance für alle Menschen auf einen Berufsalltag ist ein stetiges Ziel. Daher sollten auch die Möglichkeiten zu diesem Thema wertschätzend weiterentwickelt und beachtet werden. Hier bedarf es gezielter Unterstützung und Anreize. Das Landesprogramm „Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen“ setzt dahingehend die richtigen Impulse“, erklärt Landrat, Markus Bauer.

Jana Dosdall, Geschäftsführerin des Rückenwind e. V. Schönebeck und Reinhard Unglaub, Geschäftsführer der INTAR GmbH, konnten  bereits mehreren Langzeitarbeitslosen mit körperlichen Einschränkungen bzw. psychosozialen Beeinträchtigungen über das Arbeitsmarktprogramm eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt verschaffen. Sie berichteten aus Arbeitgebersicht zur praktischen Umsetzung des Programms. Ergänzt wurde die Gesprächsrunde durch Simone Held, die nach langjähriger Arbeitslosigkeit trotz Schwerbehinderung mithilfe der Förderung „Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen“ eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als Mitarbeiterin Renovierung/grüner Bereich bei der INTAR GmbH - einem seit  2008 vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt anerkannten Inklusionsbetrieb und  im Jahr 2013 sogar mit dem ABISA-Ehrenpreis ausgezeichneten Unternehmen - aufnehmen konnte.

Das Arbeitsmarktprogramm „Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen im Land Sachsen-Anhalt" ergänzt seit 2013 rechtskreisübergreifend die regulären Eingliederungszuschüsse der Agenturen für Arbeit und Jobcenter aus Mitteln der Ausgleichsabgabe des Landes Sachsen Anhalt. Ziel des Programms ist die selbstbestimmte Orientierung und Entwicklung von Arbeitsuchenden mit schwerem körperlichen oder geistigem Handicap. Das Programm richtet sich an Unternehmen, die die Potenziale von Menschen mit Behinderung kennen und ihnen eine Chance zur Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geben. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die Schwerbehinderte beschäftigten, erhalten neben Eingliederungszuschüsse (EGZ) der Bundesagentur für Arbeit bzw. Jobcenter zusätzlich Prämien in Höhe von bis zu mehreren 10.000 Euro. Die Förderung ist auch für Menschen mit Behinderungen vorgesehen, die bisher in Werkstätten für behinderte Menschen gearbeitet haben oder für Betroffene aus Förderschulen mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung, körperliche Entwicklung, Hören und Sehen. Außerdem ist eine finanzielle Unterstützung für schwerbehinderte Menschen möglich, die aus einem Budget für Arbeit direkt in den ersten Arbeitsmarkt wechseln wollen.

 

Petra Grimm-Benne (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt) im Gespräch

 

Reinhard Unglaub (Geschäftsführer INTAR GmbH), Jana Dosdall (Geschäftsführerin Rückenwind e. V. Schönebeck), Petra Grimm-Benne (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt), Simone Held (Mitarbeiterin INTAR GmbH), Markus Bauer (Landrat des Salzlandkreises), Thomas Holz (Betriebsleiter Jobcenter Salzlandkreis), Udo Illmann (Arbeitgeberservice Jobcenter Salzlandkreis)

 

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